Dies ist das vierte und letzte Buch aus der Serie 'Die vier Millionen'. Ein Zeitungsartikel war der Auslöser für O. Henrys 1906 erschienenes Buch mit... > Lire la suite
Dies ist das vierte und letzte Buch aus der Serie 'Die vier Millionen'. Ein Zeitungsartikel war der Auslöser für O. Henrys 1906 erschienenes Buch mit dem gleichnamigen Titel. Es wurde behauptet, dass es in ganz New York nur 400 Personen von Wichtigkeit gäbe, die es lohnen würde, zu kennen. Doch was ist mit den anderen 3, 999, 600, deren auf so vielen Hoffnungen basierendes Leben oft nicht einfach war und nicht selten dauerhaft in der Gosse endete? Aber auch diese Menschen sind Teil der Stadt, ohne die es sie überhaupt nicht gäbe.
Nach dem großen Erfolg ließ O. Henry weitere Bücher folgen, die sich aber inhaltlich immer mehr von der ursprünglichen Idee entfernten. Im Jahre 1907 folgte das zweite Buch mit dem Titel 'Die getrimmte Lampe und andere Geschichten der Vier Millionen'. In diesem Buch bringt O. Henry wieder neue Geschichten aus dem Leben in New York. Im dritten Buch, 'Die Stimme der Stadt - weitere Geschichten von den vier Millionen' (1908), schweift er noch weiter ab. Das Werk hätte auch ganz allgemein 'Geschichten aus New York' genannt werden können.
Das hier vorliegende vierte Buch (1910) zeigt deutlich die Veränderungen, die in O. Henry vorgingen, körperlich und geistig. Er war starker Alkoholiker, häufig im Delirium tremens und verstarb im Jahre der Drucklegung an einer Leberzirrhose.
Sein Schreibstil zeigt die gewohnte Überfrachtung des Inhalts mit Redewendungen, Metaphern und Vergleichen aller Art, die oft kaum oder gar nicht verständlich sind. Selbst literarisch geschulte Muttersprachler tun sich hier arg schwer, herauszufinden, was O. Henry eigentlich meint. O. Henry treibt es aber endgültig auf die Spitze und verliert sich in den seltsamsten Gedankengängen, die New York am Schluss zu einer von Kalifen bewohnten Stadt 'Bagdad an der U-Bahn' machen.
Für sich allein wäre es das Buch wohl nicht wert, gelesen zu werden. Wer aber den ersten Band genossen und die zwei weiteren schon gelesen hat, kann hier O. Henry auf seinem letzten, schriftstellerisch sehr seltsam gewordenen Weg begleiten. Vielleicht ist er auch in Höhen hinaufgeschwebt, in die der Normalsterbliche nicht mehr folgen kann.
Der Übersetzer hat sich auch dieses vierte Buch angetan - schon der Vollständigkeit halber. Er hat selbst einige Zeit im 'Big Apple' gelebt und gearbeitet und versucht wieder, mit zahlreichen Anmerkungen und Endnoten, möglichst viel Licht ins Dunkel zu werfen.