Karl May (25.02.1842 - 30.03.1912) stammt aus einer armen Weberfamilie im sächsischen Erzgebirge, absolvierte eine Ausbildung zum Volksschullehrer, geriet mit mehreren Hochstapeleien und Betrügereien auf die "schiefe Bahn", wurde dabei hart mit insgesamt sieben Jahren Arbeits- und Zuchthaus bestraft, schaffte es anschließend, seine überbordende Fantasie in Schriftstellerei umzumünzen, schrieb zunächst erzgebirgische Dorfgeschichten, erste exotische Erzählungen und fünf umfangreiche Fortsetzungsromane, bis er mit Jugend- und vor allem in der Ich-Form verfassten Reiseerzählungen, die im "Wilden Westen" oder im Orient spielen und deren Helden Old Shatterhand und Winnetou oder Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar heißen, seine geradezu klassischen Meisterwerke schuf, mit diesen im Alter von fünfzig Jahren durch die Herausgabe einer Buchausgabe von "Gesammelten Reiseromanen" den Durchbruch erzielte, fortan keine finanziellen Sorgen mehr litt, dafür aber unter anderem wegen seiner Vorstrafen in der deutschen Presse angefeindet wurde und daneben als seine letzten mehrere künstlerisch ambitionierte, unterschiedliche Leseebenen umfassende, philosophische Themen behandelnde und vor allem für den Gedanken der Völkerverständigung und des Friedens eintretende Romane schrieb.
Die geschätzte Gesamtauflage der Werke Karl Mays liegt bei über 200 Millionen Bänden.
Ralf Schönbach studierte Geschichte, Germanistik, Politikwissenschaft und Latein auf Magister bzw. Lehramt. Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich mit Abenteuerliteratur, insbesondere mit Karl May, und hat eine Handvoll Textausgaben betreut.