Gustav Hestermann, geb. 1894 in Petershagen, besuchte hier die Volksschule und absolvierte in Minden das Abitur. Der Erste Weltkrieg unterbrach sein 1912 in Freiburg begonnenes Jurastudium. Seine juristischen Studien setzte Hestermann 1918 in Münster fort. Nach seiner Ernennung zum Landgerichtsrat, die 1928 in Bielefeld erfolgte, vertrat er in Berlin als Preußischer Landtagsabgeordneter die Reichspartei des Deutschen Mittelstandes und befasste sich von 1928 bis 1932 mit der juristischen Ausarbeitung der Staatskirchenverträge.
Als Gustav Hestermann nach 1933 gezwungen war, nationalsozialistisches Recht zu praktizieren, wurde er körperlich und seelisch krank. Er nahm sich am 17. Oktober 1935 im Dienstzimmer des Bielefelder Landgerichts das Leben. Seine 1919 begonnenen "Bilder" zur Vergangenheit Petershagens blieben unvollendet.
Uwe Jacobsen ist seit langer Zeit als Heimatpfleger in Petershagen an der Weser tätig. Er gab eine Reihe ortsgeschichtlicher Veröffentlichungen heraus.